Heiße Zellen HZ

Heiße Zellen (HZ) dienten der Untersuchung von in Reaktoren bestrahlten Materialien. Brennelemente, Brennelementprüflinge und Strukturmaterialien wurden dort mit physikalischen und chemischen Methoden analysiert. Kernstück der Anlage waren fünf Betonzellen, die durch verschiedene Bleizellen ergänzt wurden.In den mit Bleiglasfenstern, Handmanipulatoren, Schwerlastmanipulatoren und verschiedenen Schleuseinrichtungen ausgestatteten Zellen konnten unterschiedlichste Versuchsanordnungen aufgebaut werden. In einem separaten Laborbereich erfolgten weiterführende Untersuchungen, wie zum Beispiel Raster-Elektronen-Mikroskopie. In diesem Bereich fanden auch Dekontaminations- und Werkstattarbeiten statt. Baulich ist die Anlage in drei Abschnitte unterteilt. Die Bauabschnitte eins und zwei wurden Mitte 2009 der damaligen WAK GmbH und heutigen KTE zum Rückbau übertragen. Der dritte Bauabschnitt wird weiterhin vom KIT betrieben. Dieser Bauabschnitt wurde inzwischen von den beiden anderen technisch und baulich abgetrennt.

Rückbau der Heißen Zellen

Die Rückbaugenehmigung für die Heißen Zellen wurde 2010 erteilt. Im Rahmen mehrerer Rückbauschritte erfolgen seither sämtliche Tätigkeiten bis zum Freigabeverfahren nach Strahlenschutzverordnung und dem Abriss der Gebäude.

Vor Beginn der Demontagen erfolgte eine Anpassung der Gebäudeinfrastruktur auf die Bedürfnisse des Rückbaus. Ein Ganzkörpermonitor am Kontrollbereichsausgang und eine Transportschleuse für das Ein- und Ausschleusen von Containern und Großkomponenten wurden errichtet.

Der Rückbau der fünf Betonzellen erfolgt nach einer einheitlichen Vorgehensweise. Die Zelleninnenräume werden zunächst fernhantiert dekontaminiert, um die dort vorhandenen Dosisleistungen soweit zu reduzieren, dass manuelle Arbeiten in den Zellen möglich sind. Nach Messung und Bewertung der verbliebenen Dosisleistung erfolgen im nächsten Rückbauschritt das manuelle Entkernen der Zelleninnenräume, das Abtragen der Beschichtungen sowie die Demontage der Stahlauskleidungen und Wanddurchführungen der Zellen. Das Rückbauteam arbeitet sich von Zelle zu Zelle voran.

Begangen werden die Betonzellen durch eigens installierte Personenschleusen mit Atemluftversorgung. Das ausgebaute Material nimmt einen anderen Weg: In der darüber liegenden Kranhalle wurde ein beweglicher, luftdichter Arbeitsbereich, ein sogenannter Rückbaucaisson, montiert. In diesen Rückbaucaisson wird das ausgebaute Material über Luken in den Zellendecken geschleust und dort in Reststoffbehälter abgefüllt und ausgeschleust. Zum Ausbau der Bleiglasfenster und Zugangsstopfen wurden zusätzliche Einhausungen aufgestellt. Der Caisson und die Einhausungen werden entsprechend dem Rückbaufortschritt entlang der Deckenluken versetzt.

Eine große Herausforderung bei den Heißen Zellen besteht darin, dass die insgesamt fünf Zellen sehr unterschiedliche radiologische Belastungen aufweisen und die Mitarbeiter vor Ort in den engen Räumen immer mit Hotspots rechnen müssen. Um erste konkrete Erfahrungen zu sammeln, hatte das Team im Oktober 2016 mit der fernhantierten Dekontamination in der am wenigsten belasteten Zelle 5 begonnen. Es folgten fernhantierte Tätigkeiten in den Zellen 3 und 4. Dabei wurde so weit wie möglich fernhantiert dekontaminiert. Die manuellen Demontagearbeiten in Zelle 3 sind abgeschlossen. In Zelle 4 wurden 2023 mit dem Abtragen der Beschichtung radiologische Hotspots entfernt; seitdem läuft die manuelle Demontage. Nach der Demontage aller Einrichtungen und der Freimessung der Baustruktur erfolgt der konventionelle Abriss des Gebäudes und des Fortluftkamins.

Wir setzen Maßstäbe.
Mit Sicherheit.