Forschungsreaktor FR 2
Der FR 2 war der erste Reaktor in der Bundesrepublik Deutschland, der nach bundeseigenem Konzept gebaut wurde. Er ging im März 1961 in Betrieb. Er war ein Tankreaktor mit Natururan als Brennstoff (später mit auf 2% angereichertem Uranoxid) und Schwerem Wasser als Moderator und Primärkühlmittel. Der FR 2 wurde als Neutronenquelle für neutronenphysikalische Grundlagenversuche, zur Brennstoffentwicklung und für die Materialforschung benutzt. Auch Radioisotope für die Nuklearmedizin wurden produziert. Am 21.12.1981 wurde der FR 2 nach zwanzigjähriger Betriebszeit und mehr als 100.000 Betriebsstunden abgeschaltet. Bis Ende 1996 wurde der heutige Zustand erreicht; der Reaktorblock befindet sich im sicheren Einschluss. Dies bedeutet, dass sich die restlichen radioaktiven Komponenten in einer dicht verschlossenen Einhausung befinden. Alle nicht mehr benötigten Gebäude wurden freigemessen, aus dem Atomgesetz entlassen und abgerissen. Das Reaktorgebäude wird heute für eine Ausstellung über die Entwicklung der Kerntechnik in Deutschland genutzt.